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Religiöses Leben und Todesfall
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Aktives religiöses Leben

Gottesdienste

Aufgrund der Zerstreutheit der Kehila (Gemeinde) auf die Bundesländer Tirol und Vorarlberg, der geringen Anzahl an Mitgliedern (derzeit rund 100 wahlberechtigte Personen) sowie der allgemein weit fortgeschrittenen Säkularisierung ist das religiöse Leben in der IKG für Tirol und Vorarlberg nur eingeschränkt aktiv. Der Gemeinde fehlt derzeit ein religiöser Kern in Innsbruck, wie es ihn vor der Shoa gegeben hat. Deshalb ist in Innsbruck nur an den Hohen Feiertagen, Rosch Haschana und Jom Kippur ein Minjan (das erforderliche Quorum von 10 Männern) gewährleistet. Trotzdem werden so oft wie möglich Gottesdienste angeboten und Feste organisiert. Die Gemeinde feiert einmal im Monat (meist am ersten Schabbat des Monats) Kabbalat Schabbat mit anschließendem Kiddusch. Der Pessach-Seder wird regelmäßig mit hoher Beteiligung gefeiert, ebenso Chanukka und Purim.

Das Angebot an religiösen Veranstaltungen wird stetig ausgeweitet und im Newsletter bekanntgegeben.

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Speisegesetze

Kaschrut

Das Judentum kennt eine jahrtausendealte Tradition von religiösen Speisegesetzen, die auf Hebräisch mit «Kaschrut» bezeichnet werden. Diese Gesetze regeln die Auswahl, Zubereitung und den Genuss von Esswaren und Getränken. Grundsätzlich werden Lebensmittel in zwei Kategorien eingeteilt: in erlaubte «koschere» und in unerlaubte «trefe». Daneben ist die Trennung von fleischigen und milchigen Lebensmitteln zu beachten, „parve“ sind jene, die weder das eine noch das andere sind und daher immer zu beidem dazugegessen werden können. Für nähere Informationen zu den sehr umfangreichen Kaschrutregeln stehen wir gerne zur Verfügung.
Koschere Geschäfte und Restaurants gibt es in Österreich derzeit im Wesentlichen nur in Wien. In einigen Fremdenverkehrsorten in Westösterreich gibt es einige Hotels, die über eine koscher geführte Küche verfügen, oder die zumindest mit koscheren Lebensmitteln versorgt werden. Heute müssen koschere Lebensmittel aus Wien oder München, oder über das Internet auch aus anderen Orten bezogen werden. Das Angebot ist mittlerweile sehr groß, allerdings auch mit entsprechenden (Versand-) Kosten verbunden. Auf Anfrage informieren wir gerne über die entsprechenden Möglichkeiten. Auch kann über www.kosherwien.com eine „Koscherliste“ heruntergeladen werden, die in Österreich in Supermärkten erhältliche, koschere Produkte auflistet.
Die angebotenen Speisen im Gemeindezentrum enthalten kein Fleisch. So ist es für uns einfacher, die Küche koscher zu halten. Auf Wunsch, etwa zu den Hohen Feiertagen, werden auch Fleischspeisen angeboten und es kann koscheres Fleisch mitgebracht werden. Es wird jedoch gebeten, die Gemeinde im Vorfeld darüber zu informieren, um die entsprechenden Vorkehrungen treffen zu können.

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Ritualbad

Mikwe

Die Mikwe (auch Mikwa) ist ein sog. Ritualbad oder Tauchbad. Sie stellt nach vorheriger Körperreinigung und Sprechen einer Bracha (Segensspruch) durch vollständiges, unbekleidetes Untertauchen die rituelle Reinheit her. Ursprünglich war das Tauchbad vor dem Besuch des Tempels in Jerusalem nötig. Heute gehen vor allem orthodoxe Frauen nach der Menstruation in die Mikwe. Auch Männer nutzen die Mikwe z.B. vor dem Schabbat oder Feiertagen. Bei Übertritten zum Judentum oder nach der Geburt eines Kindes geht man ebenfalls in die Mikwa. Die Mikwe speist sich aus „lebendigem Wasser“, natürlichem, fließendem Wasser (Quell-, Fluss-, oder Regenwasser). Sie darf mit zusätzlichem Wasser aufgefüllt und beheizt werden. Das natürliche Wasser darf aber nie vollständig geleert werden. Sie muss mindestens 500 Liter fassen, idealerweise die doppelte Menge, und 7 Stufen nach unten aufweisen. Ist keine Mikwe vorhanden, kann die Pflicht zum Untertauchen auch im Meer, in einem See, einem Fluss oder einem tieferen Bach erfüllt werden.

Im historischen Raum Tirol / Vorarlberg gab es vor dem 2. Weltkrieg nur in Hohenems und Meran eine Mikwe. In Hohenems wurde 1829 für diese Zwecke ein eigenes, kleines Gebäude errichtet. In Meran war die Mikwe im Hotel Bellaria untergebracht. In Hohenems ist die Mikwe erhalten geblieben und kann über das jüdische Museum besichtigt werden. Heute ist auf dem Gebiet der IKG für Tirol und Vorarlberg  kein rituelles Tauchbad vorhanden. Die orthodoxen Sommergäste in den Fremdenverkehrszentren Fiss, Serfaus, St. Anton usw. behelfen sich mit privaten Lösungen. Die nächstgelegenen Mikwaot befinden sich in Davoos, München, Konstanz und Wien. Die Mikwe als Ort des spirituellen Lebens wird heute auch von nicht orthodoxen Strömungen wiederentdeckt.

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Begräbnis und Tahara

Todesfall

Im Fall des Ablebens mögen sich die Hinterbliebenen umgehend an die Israelitische Kultusgemeinde wenden, um auf Wunsch die Tahara (Totenwaschung) am Pradler Friedhof und das Begräbnis am Westfriedhof (Israelitische Abteilung) vorbereiten zu können.

Kontakt:
Israelitische Kultusgemeinde für Tirol und Vorarlberg
Sillgasse 15, A-6020 Innsbruck
Telefon +43 512 586892
E-Mail office@ikg-innsbruck.at
Öffnungszeiten Sekretariat: Montag bis Donnerstag von 09:00 bis 12:00 Uhr

Außerhalb der Öffnungszeiten:
Präsident Siegfried Gitterle, Telefon: +43 664 5831274
Hr. Mordechai Hammer, Telefon: +43 676 844 512 451

Darüber hinaus beachten Sie bitte: Nach jedem Sterbefall muss ein/e diensthabende/r Amtsärztin/-arzt eine Totenbeschau durchführen, bevor ein Bestattungsunternehmen den Verstorbenen überführen kann. Sobald jemand außerhalb des Landeskrankenhauses Innsbruck verstorben ist, melden Sie den Todesfall zusätzlich umgehend an das Referat Gesundheitswesen – Bestattungswesen des Stadtmagistrats Innsbruck.

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