Prof. Ágnes Heller erhielt Ehrendoktorat der Uni Innsbruck
Datum/Zeit
Date(s) - 24/03/2015
19:00 - 21:00
Veranstaltungsort
Aula - Universität Innsbruck
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Am 24. März 2015 verlieh die Philosophische Fakultät der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck in enger Kooperation mit AIANI (Austria-Israel-Academic-Network Innsbruck) der ungarischen Philosophin , Ágnes Heller für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen die Ehrendoktorwürde der Philosophie. Damit ist die Innsbrucker Universität die erste deutschsprachige Universität, die ihr diese Würde zuteilwerden ließ.
Ágnes Heller ist als Philosophin weltberühmt, „ihre Arbeiten über die Ethik und zur Geschichtsphilosophie sind Meisterwerke“ würdigte Tilmann Märk, Rektor der Universität Innsbruck, die neue Ehrendoktorin. Die Laudatio auf die Geehrte hielt Josef Mitterer, Philosoph an der Universität Klagenfurt und persönlicher Freund der Philosophin: „Ágnes Heller ist eine der bedeutendsten Philosophinnen der Gegenwart. In ihrem umfangreichen Werk hat sie originelle Beiträge zu beinahe jeder philosophischen Disziplin geleistet. Mit Mut und Engagement hat sie in wechselnden Regimen ihre philosophischen und politischen Überzeugungen vertreten.“
In Ungarn geboren, überlebte sie gemeinsam mit ihrer Mutter die Shoa. Nach Abschluss ihres Philosophiestudiums wurde sie zu einer der bedeutendsten Vertreterinnen der „Budapester Schule“. Gegenüber der Kommunistischen Partei Ungarns nahm sie eine kritische Position ein, weshalb Ágnes Heller in ihrer wissenschaftlichen Arbeit vielerlei Behinderungen erfahren musste. Endlich emigrierten ihr Mann und sie 1977 nach Australien. Im Jahr 1986 erhielt sie den Ruf auf den Lehrstuhl für Philosophie an der „New School for Social Research“ in New-York und wurde damit eine der Nachfolgerinnen von Hannah Arendt. Ágnes Heller hat viele Bücher publiziert, darunter: Der Affe auf dem Fahrrad. Eine Lebensgeschichte (1999), Paradoxe Freiheit. Eine geschichtsphilosophische Betrachtung (2001), Die Welt der Vorurteile(2014).
In ihren Dankworten modifizierte Prof. Heller den Wahlspruch der Innsbrucker Universität „In veritate Libertas“ – in der Wahrheit liegt Freiheit in „libertate veritas“ – in der Freiheit liegt Wahrheit. Somit wird „Freiheit“ zum eigentlichen Ermöglichungsgrund des Wahren.